"Ich bau mir eine Arbeitszuglok"

"Die Totalsanierung"

Jetzt werden einige sagen:
"Oh man nicht noch so einer der sich an der Stainz versucht."
Iss mir aber Wurscht, ich habe es trotzdem getan.

Nun ja, da ich seit einiger Zeit im Besitz einer zweiten Stainz bin und diese nach einer Totalsanierung trotz alledem noch einige Macken hat, habe ich mich entschlossen diese Stainz ein wenig umzubauen und danach zu altern. Das Ziel der Umgestaltung soll sein das aus der Stainz eine Arbeitszuglok wird, ohne Vorbild aber realistisch. Vor der Sanierung waren einige Teile abgebrochen, oder fehlten kompl., einfach gesagt die Lok war in einem sehr schlechten Zustand und nicht mehr fahrbereit. Nach der Totalsanierung war sie wieder fahrbereit, hatte aber immer noch an der linken Führerstandseite eine sehr unschöne Naht (vom Bruch) sowie nicht sehr schöne Flecken vom Vorbesitzer.

Lok vor der Sanierung                                                 So sieht eine zerlegte Stainz aus    

Nach der Zerlegung wurden erstmal alle Teile gereinigt und fehlende oder abgenutzte Teile durch Neue ersetzt. Danach begann der Zusammenbau.

   

"Der Umbau"

Jetzt sollte es endlich losgehen und ich habe nachdem Zusammenbau die Lok wieder zerlegt.
Vor einiger Zeit hatte ich mir den Umbausatz von "pmt" angeschaut, da mir aber das Geld dafür etwas zu Schade ist habe ich mich entschlossen diesen Umbausatz selbst zu bauen. Angefangen habe ich mit dem Umlauf, diesen habe ich aus Kunststoffstücken und Verpackungsband selbst hergestellt. Das Band hat die Oberfläche wie Riffelblech und ist ideal dafür. Das ganze habe ich an die Lok geleimt, vorher habe ich noch die Nietenreihe die sich unter dem Kessel befindet auf die erforderliche Länge abgeschliffen damit ich den Umlauf besser befestigen kann.
Die nächsten Schritte waren schnell erledigt. Als erstes habe ich vom Schornstein das obere Stück einfach abgesägt, der Dom samt Gestänge wurde ca. um 1cm kürzer gemacht, und das Monster von Lampe wurde in einem späteren Schritt durch zwei kleinere Lampen ersetzt.

   

Da es mein Wunsch war durch den Führerstand eine freie Sicht zu haben, habe ich aus dem Führerhaus den Lautsprecher samt Kabel raus gebaut und somit das Führerhaus nach oben offen gemacht. Desweiteren habe ich die Fenster einzeln heraus geschnitten um sie nach der Lackierung in die Fensteröffnungen einzupassen. Ach ja, eine Tür wurde noch geöffnet und beide Türen haben Türklinken erhalten. Mit etwas Farbe im Innenraum bekommen einst goldene Handräder eine andere Wirkung. Die Türklinken bestehen aus Büroklammern und werden noch, wie das Führerhaus, schwarz gemacht.  

   

Desweiteren bekommt die Lok ein neues Dach mit mehr Überstand zu allen Seiten. Zum zweiten bekommen alle Fenster so genannte Schuten. Ich habe nach etwas gesucht das die Rundungen der Fenster hat und bin bei einem alten Verbandskasten fündig geworden. Ich habe ein größeres Stück heraus geschnitten und dann in etwa 8mm breite Streifen geschnitten, danach eingekürzt und die zwei Ecken mit Sekundenkleber verklebt. Im Anschluß alles noch so gefeilt und geschliffen bis es mir gefallen hat. Die nächste Veränderung war die, das die Lok an der Front noch einen Umlauf bekommen hat worauf ich später die Laternen setzen werde.

      

 Ein weiterer Gedanke von mir war das ich frei stehende Leitungen auf dem Kessel haben wollte. Hier habe ich alle angedeuteten Leitungen mit Dremel und einem scharfen Cuttermesser soweit es geht beseitigt. Danach wurden die erforderlichen Leitungen aus Draht zurecht geschnitten und gebogen. Zum zweiten wurden die vorhandenen Griffstangen die sich am Führerhaus befinden ersetzt. Die Löcher für die alten Stangen wurden auf 3mm aufgebohrt, dann mit einem runden Kunststoffstück welches von einem Spritzling ist wieder verschlossen. Im Anschluß habe ich alles glatt geschliffen. Danach wurden aus Draht die neuen Griffstangen gebogen, jeweils zwei Löcher gebohrt und die neuen Griffstangen eingesetzt. Das hat den Effekt das die Griffstangen bis zum Boden gehen und auch kleine Leute vom Schotterbett aus einsteigen können.

      

Die letzte größere Arbeit vor der Alterung war die, das ich auf der Heizerseite einen Aufsatz drauf gebaut habe, damit mehr Kohle mitgeführt werden kann. Der Aufsatz wurde aus einem Zuckerwattestill hergestellt.
Meine Tochter hat sich sehr über die Zuckerwatte gefreut.
Zu guter letzt hat das Führerhaus und das Dach noch einen mit der Spraydose übergezogen bekommen bevor ich die Lok wieder (zum dritten mal) zusammen gebaut habe.  

  

Was die Alterung angeht wurde kein großes Drama daraus gemacht mit einfachsten Mitteln wurde die Lok in einen optischen Zustand versetzt als wäre sie schon 100 Jahre alt. Aber genau so habe ich sie mir vorgestellt und ich finde sie macht eine gute Figur.

   

Seit ihrem Eintreffen bei mir, der Totalsanierung und ihrer Wiederbelebung mit allen Folgen drehte sie, seit Anfang August 2013, bei der BuchsBaumBahn als Arbeitszuglok ihrer Runden. Man könnte denken das an Hand der Bilder die Umgestaltung nur eine kurze Zeit in Anspruch genommen hat. In Wirklichkeit waren es fast 8 Monate mit Unterbrechungen, die bedingt waren das ich zwischendurch auch auf Arbeit gehen mußte. Natürlich gibt es zu der Arbeitszuglok auch einen passenden Arbeitszug. Die einzelnen Wagen findet ihr unter Umbauten: Wagen